Die Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen e. V. (GTA)

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Wolfgang Metzger Preis
Der Preis ist benannt nach Wolfgang Metzger, Schüler von Max Wertheimer und Hauptvertreter der zweiten Generation der Berliner Gestaltschule.

metzger preis

Wolfgang Metzger Preis

Der Preis

Die internationale Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen (GTA) schreibt alle zwei Jahre einen Preis für eine gestalttheoretisch inspirierte wissenschaftliche Arbeit aus. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von € 1.000,- dotiert.

Der Preis ist benannt nach Wolfgang Metzger, einem Schüler Max Wertheimers. Metzger war einer der führenden Vertreter der zweiten Generation der Berliner Gestaltschule und Ehrenvorsitzender der GTA.

Seit 1999 wird der Wolfgang-Metzger-Preis vom Vorstand der GTA auf der Grundlage eines internationalen öffentlichen Preisausschreibens und einer Sichtung und Begutachtung der eingereichten Arbeiten durch ein internationales wissenschaftliches Preiskomitee vergeben.

Zweck des Wettbewerbs
Der Wolfgang-Metzger-Preis dient der Förderung von Wissenschaft in Forschung und Anwendung auf gestalttheoretischer Basis.

Preisträger / Wer kann sich bewerben?

Bewerber für den Metzger-Preis müssen eine wissenschaftliche Arbeit (in Deutsch oder Englisch) einreichen, die von der Gestalttheorie inspiriert ist.

Die Arbeit muss einen Beitrag zur Erforschung oder Anwendung der Gestalttheorie in den Natur-, Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften oder anderen Bereichen leisten. Die Arbeit kann sich also mit einem Thema aus der Psychologie, Philosophie, Pädagogik, Medizin, Kunst, Architektur, Literaturwissenschaft, Musikwissenschaft oder einem anderen Forschungs- oder Anwendungsgebiet befassen, sofern sie von einem gestalttheoretischen Ansatz getragen ist.

Preiskomitee und Kriterien

Der Metzger-Preis-Jury gehören mindestens fünf international renommierte Wissenschaftler als Gutachter an.

Mitglieder des Preiskomitees 2024 waren: Hellmuth Metz-Göckel (Dortmund/FRG; Vorsitz), Geert-Jan Boudewijnse (Montreal/Kanada), Silvia Bonacchi (Warschau/Polen), Serena Cattaruzza (Triest, Italien), Cees van Leeuwen (Leuven/Belgien), Baingio Pinna (Sassari/Italien).

Kriterien
Bei der Vergabe des Preises bewertet die Jury für jede eingereichte Arbeit:

  • Originalität der vorgeschlagenen Forschungsarbeit
  • Bezug auf gestalttheoretische Grundlagen
  • Erweiterung gestalttheoretischer Annahmen in Teilen der Psychologie (z.B. Psychotherapie) oder der Sozial-, Geistes-, Natur- oder Wirtschaftswissenschaften
  • Anwendung gestalttheoretischer Annahmen auf andere Bereiche wie Schule, Organisationen etc.
  • Diskussion gestalttheoretischer Positionen


Die Urteile der Jury und die endgültige Rangfolge sind nicht anfechtbar.

Einreichung der Bewerbungen

Einreichungen für den Metzger-Preis sind bis Ende November des jeweiligen Vorjahres möglich. Einreichungsschluss für den nächsten Wolfgang-Metzger-Preis ist der 30. November 2025.

Die Einreichung muss als PDF-Dokument an das Metzger-Preis-Komitee gesendet werden:
metzger-award@gestalttheory.net.

Procedere und Kommunikation

Bewerberinnen und Bewerber erhalten eine Bestätigung der Einreichung.

Nachdem die Voten der Gutachter vorliegen, werden die Bewerber vom GTA-Vorstand darüber informiert, ob ihnen der Preis zuerkannt wird.

Die/der Gewinner/-in des ersten Preises erhält € 1.000,- und wird als Preisredner/-in zum nächsten internationalen wissenschaftlichen Kongress der GTA eingeladen. Der Beitrag wird in der internationalen multidisziplinären Fachzeitschrift Gestalt Theory (https://content.sciendo.com/view/journals/gth/gth-overview.xml) in der eingereichten oder einer angepassten Form veröffentlicht.

Wolfgang-Metzger-Nachwuchspreis

Die GTA vergibt zusätzlich zum Hauptpreis einen Nachwuchspreis an bis zu drei Bewerber/-innen für studentische Abschlussarbeiten (z.B. Bachelor- oder Master-Arbeiten), die einen Bezug zur Gestalttheorie aufweisen. Die Arbeiten sollen institutionell eingebunden sein und es soll zudem die Beurteilung eines Betreuers/einer Betreuerin vorliegen. Die GTA-Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Hellmuth Metz-Göckel und Dr. Thomas Fuchs beurteilen die eingereichten Arbeiten.

Die Preisträger/-innen werden auf der GTA-Tagung im Rahmen der Vergabe des Hauptpreises geehrt und erhalten eine Urkunde. Die Tagungsgebühr wird erlassen; auf Antrag kann ein Reisekostenzuschuss bewilligt werden.

Metzger-Preis-Träger seit 1987

In der ersten Periode dieses Preises wurde die Auszeichnung auf Beschluss des Vorstandes der GTA an herausragende Persönlichkeiten der Gestaltwissenschaft und -forschung für herausragende Leistungen verliehen. In diesem Sinne ging der Preis

1987 an Gaetano Kanizsa und Riccardo Luccio (Italien),
1989 an Gunnar Johansson (Schweden).

Seit 1999 wird der Preis alle zwei oder drei Jahre vom Vorstand der GTA auf der Grundlage eines internationalen öffentlichen Preisausschreibens und einer Sichtung und Überprüfung der eingereichten Arbeiten durch einen internationalen wissenschaftlichen Preisausschuss verliehen.

Die Preisträger seit 1999 sind:

1999  Giovanni Bruno Vicario (Italien), und Yoshie Kiritani (Japan);
2002 Peter Ulric Tse (USA);
2005 Fredrik Sundqvist (Schweden);
2007 Cees van Leeuwen (NL/Japan);
2009 Baingio Pinna (Italien);
2011 (in diesem Jahr wurde der Preis nicht verliehen)
2013 Johan Wagemans (Belgien), und Tom Steinert (Deutschland);
2015 Jan J. Koenderink (Belgien/Niederlande);
2017 Karen Brüning (Deutschland);
2019 Michael W. Stadler (Österreich), und Dirk Paul Bogner (Deutschland)
2022 Mauro Antonelli (Italien)

Wolfgang Metzger

Wolfgang Metzger - Portrait(* 22.7.1899 + 20.12.1979)
1978: Ehrenvorsitzender der Gesellschaft für Gestalttheorie und ihre Anwendungen)

Quellen über sein Leben und Werk

  • Wolfgang Metzger. In: Pongratz, L.J., Traxel, W. and Wehner, T. (eds.): Psychologie in Selbstdarstellungen, Bd. 1. Bern/Stuttgart/Wien: Huber 1972, 192–230.
  • G. Kanizsa: Attualità dell’opera di Metzger. In: Metzger, W., I fondamenti della psicologia della gestalt. Firenze: Giunti Barbera 1971, VII–XXVIII.
  • G. Galli (ed.): Il pensiero e l’opera di Wolfgang Metzger. Annali della Facoltà di Lettere e Filosofía dell’Università di Macerata 17, 1984, 125–193.
  • M. Stadler: Das Schicksal der nichtemigrierten Gestaltpsychologen im Nationalsozialismus. In: Graumann, C.F. (Hg.): Psychologie im Nationalsozialismus. Berlin: Springer 1985, 139–164.
  • M. Stadler: Der Beitrag von Wolfgang Metzger zur allgemeinen Psychologie. Bremer Beiträge zur Psychologie 34, 1984.
  • Heinz L. Ansbacher: Wolfgang Metzger (1899-1979), Individual Psychology News Letter, Vol. 29, No. 3, 45–47.
  • Heinz Heckhausen: Wolfgang Metzger: 1899-1979, American Journal of Psychology 96, 1983, 567–571.
  • Nachruf von E. Rausch: Wolfgang Metzger, Gestalt Theory, 2, 1980, S. 129–132.
  • Nachruf von M. Stadler: Wolfgang Metzger, Psychological Research, 42, 1980, 191–193.
  • Mitchell G. Ash (1995): Gestalt Psychology in German Culture 1890-1967. Holism and the Quest for Objectivity, Cambridge University Press [einschließlich des Kapitels Two students adept: Wolfgang Metzger und Kurt Gottschaldt, die das Leben und die Arbeit von W. Metzger während der Nazizeit in Deutschland kritisch bewerten; 342–361).
  • Michael Wertheimer (1997): Zum Briefwechsel Wolfgang Metzger – Max Wertheimer 1929–1937, Gestalt Theory, 19 (4/1997), S. 263–265.
  • Briefwechsel: Wolfgang Metzger – Max Wertheimer 1929–1937 (mit Vorbemerkungen von H.-J. Walter), Gestalt Theory, 20 (1/1998), S. 3-47.
  • Hans-Jürgen P. Walter: Ein Wissenschaftler, der treu blieb – Zum 100. Geburtstag von Wolfgang Metzger. Gestalt Theory, 21 (2/1999), S. 78–99.
  • Giuseppe Galli & Gabriella Bartoli (2013): Die Reisen Wolfgang Metzgers nach Italien. Präsentation bei der 18. Wissenschaftlichen Arbeitstagung der GTA an der PH Karlsruhe, 11.–14.4.2013
Schöpferische Freiheit - Gestalttheorie des Lebendigen - Wolfgang Metzger - Buchcover

Schöpferische Freiheit
Gestalttheorie des Lebendigen

Wolfgang Metzgers drittes Hauptwerk
„Schöpferische Freiheit“ neu herausgegeben
von Marianne Soff und Gerhard Stemberger

Neben seiner „Psychologie“ und seinen „Gesetzen des Sehens“ gilt die „Schöpferische Freiheit“ als das dritte  Hauptwerk von Wolfgang Metzger. Zuletzt ist das Buch 1962 in 2. Auflage erschienen, war jedoch schon seit langem vergriffen. Nun ist es im Verlag Wolfgang Krammer in dritter Auflage neu erschienen, herausgegeben von Marianne Soff und Gerhard Stemberger: Neu gestaltet, mit einem Geleitwort von Jürgen Kriz, editorischen Anmerkungen von Marianne Soff und Gerhard Stemberger und mit zwei Anhängen, die die Aktualität und Fruchtbarkeit des Buchs für Erziehung und Unterricht (verfasst von Marianne Soff) sowie für das Feld der Psychotherapie (verfasst von Gerhard Stemberger) herausarbeiten.

ISBN-13: 978 3 901811 80 7
192 Seiten; Preis 26,00 Euro

Das Buch ist seit April 2022 erhältlich.
Bestellbar unter www.oeagp.at